Ein Dichtemessgerät ist ein technisches Messinstrument, das dazu dient, die Dichte eines Stoffes – also das Verhältnis von Masse zu Volumen – präzise zu bestimmen. Diese physikalische Größe ist ein zentraler Parameter, um Materialien wie Flüssigkeiten, Feststoffe oder Gase zu charakterisieren und ihre Qualität, Zusammensetzung oder Reinheit zu überprüfen.
Im Kern beschreibt die Dichte eines Stoffes, wie viel Masse in einem bestimmten Volumen enthalten ist. Gemessen wird sie meist in Gramm pro Kubikzentimeter (g/cm³) oder Kilogramm pro Kubikmeter (kg/m³). Dichtemessgeräte werden in vielen Branchen eingesetzt – etwa in der Chemie, Pharmaindustrie, Lebensmitteltechnik, Materialprüfung, im Bauwesen oder in der Energie- und Umwelttechnik.
Funktionsweise
Die Funktionsweise eines Dichtemessgeräts hängt stark von der Art des Materials und der eingesetzten Messtechnik ab. Grundsätzlich gibt es drei große Gruppen von Verfahren:
Mechanische Messung (z. B. Pyknometer oder Schwimmkörperverfahren)
Hier wird das Volumen eines Körpers oder einer Flüssigkeit über Verdrängung oder Gewicht bestimmt. Ein Pyknometer ist ein klassisches Beispiel: Ein kleines Glasgefäß wird mit einer Flüssigkeit gefüllt, gewogen und aus der Differenz zur Leermasse wird die Dichte berechnet. Diese Methode ist sehr genau, aber eher für Laboranwendungen geeignet.
Schwingungsmessung (z. B. Schwingrohr-Dichtemessgerät)
In modernen industriellen Prozessen kommen häufig U-Rohr-Dichtemessgeräte zum Einsatz. Dabei wird ein mit der Flüssigkeit gefülltes Rohr in Schwingung versetzt. Die Schwingungsfrequenz hängt direkt von der Dichte des Mediums ab: je dichter die Flüssigkeit, desto langsamer schwingt das Rohr. Diese Methode erlaubt kontinuierliche Echtzeitmessungen und wird häufig in Produktionsanlagen verwendet – etwa bei der Überwachung von Kraftstoffen, Ölen oder Chemikalien.
Strahlungsbasierte Messung (z. B. Gammastrahlung oder Röntgentechnik)
Für feste oder sehr zähe Stoffe wird häufig ein strahlungsbasiertes Verfahren genutzt. Dabei durchdringt eine Strahlungsquelle (meist Gammastrahlen) das Material. Die Menge der durchgelassenen Strahlung hängt von der Dichte des Materials ab. Solche Systeme arbeiten berührungslos und eignen sich besonders für raue Industrieumgebungen oder große Materialströme wie Holz, Gestein oder Streugüter.
Aufbau eines Dichtemessgeräts
Ein typisches Dichtemessgerät besteht aus:
Einsatzgebiete
Dichtemessgeräte sind extrem vielseitig einsetzbar. In der Chemie und Pharmazie dienen sie der Qualitätskontrolle von Flüssigkeiten, Lösungen und Suspensionen. In der Lebensmittelindustrie werden sie genutzt, um die Konzentration von Zucker, Alkohol oder Fett zu bestimmen. In der Baustoffprüfung helfen sie, die Dichte von Materialien wie Beton, Bitumen oder Holz zu überwachen, um Rückschlüsse auf Festigkeit und Feuchte zu ziehen. Auch im Energie- und Umweltbereich werden Dichtemessgeräte eingesetzt, etwa bei der Bestimmung der Dichte von Heizöl, Kraftstoffen oder Abwässern.
Vorteile moderner Dichtemessgeräte
Moderne Geräte arbeiten berührungslos, automatisch und liefern Echtzeitdaten mit hoher Genauigkeit. Sie sind robust gebaut, leicht zu integrieren und benötigen oft nur minimale Wartung. Viele Systeme sind mit digitalen Schnittstellen ausgestattet, um die Messwerte direkt in Prozessleitsysteme einzuspeisen. Dadurch lassen sich Produktionsprozesse optimieren, Ressourcen sparen und Qualitätsabweichungen sofort erkennen.
Das Dichtemessgerät von Döscher Systems, bekannt unter dem Namen DensityGuard, ist ein innovatives Messsystem zur kontinuierlichen Dichtebestimmung von Schüttgütern in industriellen Prozessen. Es basiert auf moderner Mikrowellentechnologie und ermöglicht eine präzise, berührungslose und vollautomatische Messung, ohne den Materialfluss zu unterbrechen.
Im Gegensatz zu klassischen Laborverfahren wie Pyknometern oder Dichtewaagen erfolgt die Messung direkt im Prozess über ein Bypass-System. Eine definierte Materialmenge wird dabei aus dem Hauptstrom entnommen und in eine Messkammer geleitet. Zwei Sensoren – oben und unten – erfassen die Füllhöhe und stellen sicher, dass jedes Mal exakt das gleiche Volumen vermessen wird. Falls nötig, sorgt ein integrierter Vibrator dafür, dass das Material gleichmäßig verteilt ist, sodass keine Lufteinschlüsse entstehen. Anschließend wird ein hochfrequentes Mikrowellenfeld durch die Probe gesendet. Die Stärke der Dämpfung dieses Signals hängt direkt von der Dichte des Materials ab. Nach einer Kalibrierung lässt sich die Dichte daraus exakt berechnen.
Die gemessene Probe wird nach der Analyse wieder automatisch aus der Kammer entleert. Dadurch kann der Prozess ohne Unterbrechung weiterlaufen – ideal für kontinuierliche Qualitätskontrolle und automatische Prozessregelung. Das System eignet sich für eine Vielzahl an Schüttgutarten wie Holzspäne, Holzfasern, Futtermittel, Granulate, Pulver oder Biobrennstoffe. Besonders in Branchen wie Holzwerkstoffproduktion, Futtermittelindustrie oder Recyclingprozessen bietet das Gerät einen enormen Vorteil, weil es Dichteänderungen sofort erkennt und Produktionsparameter in Echtzeit angepasst werden können.
Ein wesentlicher Pluspunkt des DensityGuard ist seine industrietaugliche Bauweise. Das System lässt sich problemlos an Übergabestellen, Fördersystemen oder Fallrohren integrieren und ist unempfindlich gegenüber Staub, Feuchtigkeit oder Temperaturschwankungen. Über standardisierte Schnittstellen wie OPC UA, Profibus oder Ethernet/IP kann das Gerät einfach an bestehende Steuerungssysteme angebunden werden. Zudem steht eine intuitive Softwareoberfläche zur Verfügung, über die du Messwerte und Trends in Echtzeit überwachen, Kalibrierungen durchführen und Qualitätsdaten dokumentieren kannst. Das erleichtert nicht nur die Produktionsüberwachung, sondern auch die Nachverfolgbarkeit für Qualitätsmanagement oder Audits.
Die größten Vorteile des Systems liegen in seiner Echtzeitmessung, seiner hohen Genauigkeit und der Tatsache, dass es ohne radioaktive Strahlung arbeitet. Das Gerät misst kontaktlos, ist wartungsarm und liefert selbst bei wechselnder Materialzusammensetzung stabile Ergebnisse. Gleichzeitig trägt es zur Kostenreduktion bei, da Rohstoffe effizienter genutzt und Produktionsschwankungen frühzeitig erkannt werden können.

Mikrowellenbasierte Dichtemessung von Schüttgut
Eine kontinuierliche Dichtemessung von Schüttgütern in der Lebensmittelherstellung. Nützliches Werkzeug für jede Mahlkaffeeproduktion.
Bestimmung der Dichte in rauen Produktionsumgebungen ohne radiometrische Strahlung zur Kontrolle und Steuerung des Produktionsablaufs.
Eine präzise und schnelle Messung der Dichte von Schüttgütern bei Temperaturen von 0 bis 70 °C und unabhängig vom Wassergehalt des Produktes.